Die Bauernfamilie Holzer - Mutter, Vater, Sohn, Tochter und Opa - hat Existenzsorgen. Die Landwirtschaft rentiert sich nicht mehr und der Skilift, der den Holzers im Winter einen Nebenverdienst sicherte, wird automatisiert. Das Geld mit den Touristen machen andere. Bei den Holzers halten die Touristenbusse für andere Geschäfte - ganz in der Nähe des Hofs befindet sich eine Pinkelstation. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so entsteht die Idee, den Touristen, die beim kurzen Zwischenstopp schon immer gerne durch die Fenster des Bauernhauses gespäht und fotografiert haben, Geld abzuluchsen. «Die wollen schauen, wie es ist. Weil es bei uns eben noch so ist, wie es ist», denken die Holzers und führen den Fremden das idyllische Landleben vor. Bei Geldeinwurf geht der Vorhang auf und gibt den Blick in die gute Stube frei. Dumm nur, dass in dieser Idylle längst der Wurm drin ist. Dumpfheit und Sprachlosigkeit bestimmen den Alltag auf der Alm, während die Familie nach außen Bauerngemütlichkeit präsentiert. Der finanzielle Erfolg gibt ihnen Recht. Doch die Szenerie wird zunehmend grotesker und die Spannung zwischen vorgespielter Idylle und akuter Wahrheit zunehmend unerträglich. Markus Köbelis Farce bringt das Publikum trotz ernsthaftem Thema durch sprühenden Witz, sarkastischen Humor und geschliffene Dialoge zum Lachen. Der Autor selbst empfiehlt: "Also lachen Sie, aber tun Sie es mit dem nötigen Ernst."
Premiere: 27. März 2010
Regie: Marie-Rose Russi
Es spielen:
Hans - Holger Peter
Martha - Carmen Fröhlich
Hans jr. - Helmut Neumann
Anna - Beate Riedinger
Großvater - Dirk Flackus
Fotos: Michael Karl / MKKD
www.mkkd-online.de