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Die Firma dankt


Die Firma dankt

... all den langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des alteingesessenen Unternehmens und teilt ihnen gleichzeitig mit, dass es keine Verwendung mehr für sie geben wird. Bei der angestrebten wirtschaftlichen Neustrukturierung durch Turbooptimierung wären sie nur noch hinderlicher Ballast.

So trifft sich ein größtenteils neuformiertes Expertenteam im firmeneigenen Seminarhaus, um gemeinsam Urlaub zu machen und ganz nebenbei die künftige Ausrichtung der Unternehmensgruppe festzulegen.

Und genau hier beginnt die Handlung der brandaktuellen Komödie von Lutz Hübner, in deren Verlauf sich die fünf stets vorteilsorientierten Protagonisten getarnt hinter höflicher Maskerade argwöhnisch belauern.

Ihre künftigen Funktionen sind noch nicht klar festgelegt, ihre Auftragslage diffus und ihre persönlichen Beweggründe nur zu erahnen. So werden größte Hoffnungen in den neu eingetroffenen Sandor Mayer gesetzt, einen jungen Universitätsabsolventen mit jeder Menge Vorschusslorbeeren im Gepäck. Der charismatische Finanzstratege soll bar jeglicher praktischen Erfahrung die Firma zu neuen Ufern führen. Gegenwind erhält er dabei lediglich von Adam Krusenstern, einem altgedienten Abteilungsleiter, der einem Don Quijote gleichend, gegen die unerbittlichen Mühlen der New Economy anrennt.

So entsteht im Seminarhaus die beängstigend dichte Atmosphäre eines Haifischbeckens, in dem Jobcoach Ella, Personalchef John und die Leitungsassistenz Neomi ständig neue Koalitionen und Zweckbündnisse eingehen. Sie alle wollen nur eines, ihre Haut retten und heil das Wochenende überstehen. Nicht so Krusenstern: Sein Trotz kennt keine Grenzen und Kompromissen ist er nicht zugänglich. Durch diese brisante Mischung kommt es immer wieder zu Turbulenzen, die in grotesken bis aberwitzigen Szenen gipfeln.

Eine absurde Wirtschaftssatire in kafkaesker Manier, durchsetzt mit beißendem Humor, die aktueller nicht sein könnte. Endlich darf der Zuschauer direkt miterleben, was sich sonst nur hinter stets gut verschlossenen Türen von Konferenzsälen abspielt.

Es spielen:

Adam Krusenstern                   Antonius Fröhlich

Neomi Selo                              Corinna Schneider

Sandor Mayer                              Christian Meyer

John Hansen                                    Holger Peter

Ella Goldmann                                 Gabi Jecho

 

Regie: Dirk Flackus und Carmen Fröhlich

 

Autor: Lutz Hübner

 

 

Samstag, 01.10.2016, 20:00, Premiere